Grundsätzlich gehört das Ziegelmaterial zu den Baumaterialien mit der geringsten Wärmedehnung. Die folgende Auflistung von Wärmedehnungskoeffizienten αt aus DIN 1053-1 zeigt dies im Vergleich mit anderen
Baustoffen:αt [6 • 10-6/K]
Mauerziegel 6Kalksandsteine 8Leichtbetonsteine 10Betonsteine 10Porenbetonsteine 8
Dieser günstige αt -Wert von Mauerziegeln ist darin begründet, dass dieser Baustoff im Vergleich zu den genannten Mauersteinen frei von Bindemitteln ist. Dadurch kann eine längere Feuchtigkeitslagerung im Baustoff nicht stattfinden.Mauerziegel besitzen die geringste Gleichgewichtsfeuchte unter allen kapillar porösen Baustoffen.
Die günstigen physikalischen Eigenschaften des Ziegels wirken sich positiv bei der Anordnung von Dehnungsfugen im Verblendmauerwerk aus. Bei Verblendschalen aus Ziegeln bieten sich zwei entscheidende Vorteile im Hinblick auf die Anordnung von Dehnungsfugen:
Trotz dieser günstigen Voraussetzungen müssen die Temperaturverformungen der Verblendschale bei der Konstruktion durch ein gut überdachtes Konzept zur Anordnung von Dehnungsfugen berücksichtigt werden.
Die Anordnung der Dehnungsfugen in Ziegelverblendschalen ist allerdings häufig mit einer Reihe von Vorüberlegungen verbunden. Einerseits gilt es, die Gefahr der Rissbildungen im Verblendmauerwerk auszuschließen. Andererseits ist man bestrebt, aus ästhetischen Gründen, aber auch aus Gründen der Wartungsanfälligkeit der Dehnungsfugen, die Anzahl auf ein Minimum zu beschränken.
Bei kleineren Gebäuden mit Grundrissabmessungen von 10 bis 12 m kann erfahrungsgemäß auf vertikale Dehnungsfugen verzichtet werden (z. B. Ein- und Zweifamilienhäuser). Ansonsten sollten bei der Planung von Dehnungsfugen im Verblendmauerwerk folgende Einflussfaktoren beachtet werden:
Aus architektonischen Gründen können die vertikalen Dehnungsfugen im Verblendmauerwerk dem Fugenverlauf des gewählten Verbandes angepasst und in „Reißverschlussform“ ausgeführt werden. Auch hat sich diese Fugenausbildung im Verblendmauerwerk bewährt. Ihre einwandfreie Ausbildung erfordert allerdings mehr Sorgfalt und ist mit deutlich größerem Arbeitsaufwand verbunden als bei senkrecht verlaufenden Dehnungsfugen.
Horizontale Dehnungsfugen sind unter Mauerwerkskonsolen und vorspringenden Bauteilen des tragenden Baukörpers vorzusehen. Für die konstruktive Ausbildung ist folgendes zu beachten:
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