Ziegelei Gravenstein

In einer Zeit, in der Gaudi seine Gebäudeskulpturen schuf und die Futuristen um das Wirrwarr der Metropolen kreisten, baute Herzog Ernst Günther eine Ziegelei. Es war das Jahr 1903 und Südjütland ( südl. Teil Dänemarks ) gehörte zu Deutschland.
Der Name des Werkes lautete daher Tonerdeindustrie Gravenstein.

Bei der Wiedervereinigung Südjütlands mit Dänemark wurde das Werk jedoch an den Staat übertragen und erhielt den jetzigen Namen Ziegelei Gravenstein. Zwei Jahre später im Jahr 1922 kaufte der Ziegelmacher Johan Heinrich Clausen das Werk für 116.282,29 dänische Kronen.

Im Jahre 1931 wurde die Ziegelei Gravenstein von Clausens Sohn übernommen und nach dessen Tod übernahm seine Witwe, Elisabeth Imogen Clausen, die Verantwortung.

Eine Frau am Ruder war in der Ziegelbranche ein seltenes Bild, aber sie führte die Ziegelei über einige Jahre. Im Jahr 1960 - als sie Eigentümerin war - wurde die Ziegelei durch ein Brand fast zerstört. Die Witwe baute daraufhin die Ziegelei nach modernen Grundsätzen wieder auf. Das bedeutete Trockenkammern, ein automatisches Transportsystem und ein Tunnelofen - und alles in allem weniger harte Arbeit für die Angestellten.

Im Jahre 1988 übernahm der Ziegeleibesitzer Carl Matzen alle Aktien der Ziegelei Gravenstein, die heute vom Sohn, Peter Matzen, geleitet wird. Wassergestrichenen Backsteine machen nun die Hälfte der Produktion aus und mit ihren rustikalen und "altmodischen" Struktur entsprechen sie den heutigen Anforderungen. Außerdem arbeitet man laufend mit neuen Farbennuancen um Brennverfahren, was unter anderem zu den hübschen und einzigartigen Ziegelsteinen "Blue Devil" geführt hat.