Ziegelei Matzen

Der Neuklassizismus, die Zeit der Aufklärung und die französische Revolution lagen ganz nahe. Die Philosophen beschäftigten sich mit der Vernunft und schrieben über die Demokratie. Zur gleichen Zeit - im Jahre 1750 - erhielt ein Ziegelmeister vom Herzog zu Glücksburg die Genehmigung, bei Egernsund eine Ziegelei zu errichten. Im Jahre 1775 übernahm Matz Matzen das Werk, welches heute in der 7. Generation von Carl Matzen geführt wird.

Carl Matzens Ziegelei ist heute einer der ältesten dänischen Industriebetriebe, welcher im Besitz der selben Familie und immer an der selben Stelle ihren Sitz hatte. Das Werk befand sich daher in einer dauernden Entwicklung und hat sich mit der Zeit verändert. so war zum Beispiel das Trocknen der Steine früher vom Wetter abhängig. An den kalten Wintermorgen mussten die nicht beschäftigen Arbeiter daher in Egernsund stempeln gehen.

Im Jahre 1958 führte der jetzige Eigentümer, Carl Matzen, eine Reihe von Modernisierungen durch- unter anderem eine neue Trockenkammer. Dies war für die Arbeiter von großer Bedeutung: Diese hatten nun Arbeit und daher im gesamten Jahr eine wirtschaftliche Sicherheit.

Carl Matzen war seiner Zeit auch voraus, als er in den siebziger Jahren auf Original-Handstrichziegel setzte. Diese Steine, die sowohl in der Produktion und Aussehen an die Steine frühere Zeiten erinnern, sind aus einem weicheren und feuchteren Lehm hergestellt, was den Steinen eine grobe und rauhe Oberfläche verleiht.

Carl Matzens Ziegelei ist auch für die hübschen, gelben Flensburger-Steine bekannt. Diese sind weitaus schmaler als gewöhnliche Steine und schaffen daher einen eigenen ästhetischen Ausdruck in der Mauerfläche.

Die 250-jährige Geschichte der Ziegelei hat den Schwerpunkt immer auf neue Initiativen gelegt. Dies wird auch in der Redewendung der Familie Matzen deutlich " Wie sind Stolz auf die Tradition, aber wir können nicht von ihr leben".